BIG BANG KI-Festival: Daniel Nierhauve als Speaker

Beim BIG BANG KI-Festival in Hamburg drehte sich alles um die Zukunft mit Künstlicher Intelligenz. Unser CBO Daniel Nierhauve durfte eine Keynote halten, die andere Töne anschlug als das restliche Programm.
8.500 Gäste, sechs Bühnen, mehr als 350 Speaker:innen aus Wirtschaft, Tech, Gesundheitswesen und Politik. Als größtes KI-Event Europas hat das BIG BANG KI-Festival die wichtigsten Impulse und Perspektiven auf die Bühne gebracht.
Auf der Hanse Merkur Stage trafen hochfliegende Erwartungen auf eine klare Ansage:
Daniel Nierhauve (CBO, 9elements) zeigte, warum viele Unternehmen beim Thema KI schon vorm Start scheitern – und woran das liegt und was man dagegen tun kann.
Zwischen KI-Euphorie und Realität: Wo stehen wir eigentlich wirklich?
KI wird aktuell als die Lösung für alles wahrgenommen: für Produktivitätsgewinne, neue Geschäftsmodelle und eine Transformation quer durch alle Branchen. Doch unser Realitätstest zeigt:
Die meisten Unternehmen haben dafür schlicht noch nicht die nötigen Grundlagen geschaffen.
„Viele wollen KI nutzen, aber knapp 40% der Firmen sind nicht einmal digital-basisfähig.“
– Daniel Nierhauve
Was trivial klingt, ist in der Praxis eine der größten Barrieren. IT und Insellösungen sind oft fragmentiert, Datenstandards sind mangelhaft, Schnittstellen fehlen, die Angst vorm Datenschutz ist groß – und die operative IT ist damit beschäftigt, Altsysteme am Laufen zu halten. Wer in diesem Zustand ein KI-Projekt startet, bekommt bestenfalls einen Pilot, aber kein skalierbares Ergebnis. Und viele unseriöse KI-Berater:innen versprechen auf dieser Basis sofortige Wunder. Nachhaltige Lösungen entstehen so aber nicht.
KI braucht Kontext: Prozesse, Daten, Infrastruktur
Daniel machte in seinem Vortrag deutlich: KI ist keine isolierte Technologie, sondern ein integrativer Bestandteil der Wertschöpfung.
Damit KI-Modelle sinnvoll eingesetzt werden können, braucht es:
Strukturierte, zugängliche Daten: Ohne Datenqualität und -verfügbarkeit läuft kein Modell stabil.
Automatisierte Prozesse: KI kann keine ineffizienten Abläufe retten, sondern verstärkt ihre Fehler.
Technologische Infrastruktur: APIs, Plattformstrategien, Cloud-Readiness – die Basis muss stimmen.
Kulturelle Bereitschaft: KI verändert Rollen und Verantwortlichkeiten – Change muss mitgedacht werden.
In anderen Worten: KI ist keine Plug-and-Play-Lösung. Sie funktioniert nur im Zusammenspiel mit moderner IT, strategischem Prozessverständnis und klaren Zielen.
Von der KI-Strategie zur Umsetzung: Was Organisationen jetzt brauchen
Die zentrale These von Daniel: Organisationen scheitern nicht an KI – sondern daran, dass sie Digitalisierung und KI voneinander trennen.
Ein häufiger Fehler: Unternehmen springen direkt auf KI-Tools wie ChatGPT oder Copilot auf, ohne ihre internen Prozesse, Datenflüsse oder Entscheidungswege überhaupt verstanden – geschweige denn transformiert – zu haben. Hinzu kommt, dass sich Unternehmen zuerst fragen sollten: Ist KI überhaupt das richtige Hilfsmittel für die eigene Firma?
Daniels Plädoyer: KI ist weder Hype noch Sprint, sondern sollte wohl überlegt langfristig Teil der eigenen Digitalisierungsstrategie sein.
KI-Festival mit Substanz: Praxis, Politik, Perspektiven
Auch über Daniels kritischen Blick hat das BIG BANG Festival den Anspruch erfüllt, für das Thema KI zu begeistern und zu motivieren. Und das mit vielen Eindrücken aus der Praxis von etablierten Einrichtungen und Unternehmen aus branchenübergreifenden Feldern.
Mit dabei waren große Speaker:innen wie:
Tijen Onaran, Gründerin und Diversity-Vordenkerin
Dr. Karsten Wildberger, Bundesminister für Digitales
Gregor Gysi, der gesellschaftliche Rahmenbedingungen einordnete
Neben Panels und Masterclasses konnten Besucher:innen auch ein offizielles KI-Zertifikat in Workshops erwerben.
Fazit: KI ist nur so gut wie die Organisation, die sie einsetzt
Daniel Nierhauves Vortrag war kein KI-Bashing, sondern eine notwendige Einordnung im Zeitalter des großen Hypes. Auf dem Big Bang KI-Festival haben die Gäste damit die große Bandbreite des Themas auf der Bühne und in Workshops erleben können.
Einen besonderen Dank an Prof. Dr. David Matusiewicz und Prof. Dr. Jochen Werner für die Einladung! Es war uns eine Freude!
Fotocredit: Big Bang KI Festival / @Offenblende/Andrej